Leckerbissen von unseren Bienen, Tagebuch
April 2023, unser erstes Jahr als Jungimker beginnt!

Unsere Bienen!
Der Bienenstand an der Sonnenseite von unserem Haus, unter der grossen Wettertanne, ist verwaist. Wir entschliessen uns, uns als Imker zu versuchen. Christa und Jules werden uns unterstützen. Wir starten mit drei Völker, Azzur, Moosgrün und Limone.
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05.04.2023 Nach Absprache mit Christa und Jules steigen wir entschlossen in die Bienenhaltung ein.
Wir nehmen unseren ganzen Mut zusammen und oeffnen die Beuten. Eine nach der anderen! Alles i/O

Wie geht es Ihnen
Fast noch heimlich erlauben wir uns einen Blick in die geheimnisvollen Kisten (ehh Beuten) und machen uns mit unseren Pflegebefohlenen bekannt. Drei der bei uns stehenden Völkern scheinen bei bester Gesundheit zu sein. Bei zwei weiteren sieht es nicht zum besten aus. Wir verschliessen vorerst die Beuten wieder da zur Zeit die Witterungsverhältnisse zu wünschen lassen.
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15.04.2023 Kontrolle und feststellen ob genügend Futter vorhanden. Apifonda, wenns Wetter so bleibt

Schiet Wetter, Regen und Frost
Es blüht zwar in unserem Garten, da es jedoch regelmässig regnet und auch frostig bleibt, finden die Bienen wenig Nahrung. Langsam machen wir uns Gedanken ob der Futtervorrat reichen wird.
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18.04.2023 Kleine Kontrolle. Alles i/O, Königinnengitter und eine Honigzarge aufgesetzt

Zwischendurch scheint die Sonne es besteht Hoffnung, unsere Bienen tragen fleissig ein. Pollen fast zu Gross für die kleinen Bienen.

Wir sind offiziell Bienenhalter. Beim Bund angemeldet und eingetragen.
Arbeit steht an. Mutig öffnen wir die Beuten. Unserem Gefühl nach brauchen die Bienen mehr Platz. Wir entfernen die Thermoscheide und als Futterreserve erhalten sie an deren Stelle Futterwaben. Das Wetter bessert sich langsam. Weiter denken wir an die Zukunft und setzen Moosgrün und Limone eine Honigzarge auf.
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23.04.2023 Übernahme Volk, Einweisung mit Stockkontrolle. Brutraum eingeengt auf 8 W. 2.5 kg Apifonda
28.04.23 Anhaltend schlechtes Wetter. Anhaltend schlechtes Wetter
30.04.2023 Kalt, regnerisch, 15°. 2. Honigzarge aufgesetzt. Wenig Drohnenzellen . Keine Weiselzellen

Ende April
Auf unserem Bienenstand stehen immer noch zwei Beuten bei welchen der ganze Inhalt entsorgt werden muss. schade, die beiden Völker haben den Winter trotz ihrer Grösse nicht überlebt. Wir können nicht feststellen ob es ein futterabriss oder die berüchtigte Varroamilbe ist die ihnen den Garaus gemacht hat. Volle Futterwaben waren noch vorhanden.

Verhungert auf vollen Futterwaben ? Oder doch Varroa? Unsere Experten tippen eher auf Varroa. Wir können uns jedoch auch vorstellen dass es zu einem Futterabriss gekommen ist.
Mai
Wetter wird schön und warm. Täglich schauen wir, was sich auf den inzwischen montierten Flugbrettern abspielt. Es ist eine Freude den Bienen zu zusehen. wir denken dass alles Rund läuft.
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01.05.2023 Wir lassen bis auf weiteres unsere Bienen den späten Frühling geniessen.

Die erste Hälfte des Frühlings ist kalt und Nass. Wir montieren Flugbretter!
Ein Grund, Flugbretter zu montieren ist der Umstand, dass vor allem bei kühlem und nassen Wetter, Bienen manchmal ins nasse Grass fallen und im schlimmsten Fall verklammen können.
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22.05.2023 Sonne 22° Kleine Kontrolle. Wärmefolie unter Brutraum entfernt. Varroaschieber eingelegt.

Sonne und reichhaltige Futterquellen in der näheren Umgebung helfen mit. Unsere drei Bienenvölker entwickeln sich prächtig.
Da die Temperaturen täglich steigen und auch langsam an der Zeit ist eine Varroakontrolle durch zuführen entfernen wir die Thermofolie auf dem Gitterboden der Beuten. Da uns die Vaseline als Beschichtung noch fehlt, belegen wir die Schieber mit geöltem Küchenpapier.
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25.05.2023 Gemüllkontrolle, Milben vorhanden, noch keine Panik

Lesestoff der anderen Art, wir lernen dazu!
Was wir sicher erkennen können ist, dass alle Wabengassen gut besetzt sind. Nach langem suchen und studieren von Fachliteratur, Internetrecherche und Beratung mit unseren Betreuern Christa und Jules, können wir langsam das Gemüll-Bild lesen und uns Gedanken machen, wie es weiter gehen könnte. Es sind doch einige Milben zu erkennen. Zu viele!

Klein, aber ein grosser Schädling
Berüchtigte Varroamilbe etwa fünffacher Vergrösserung. Evektive Grösse ca 1.1 mm lange und 1.6 mm breit. Daneben Wachskrümmel auf Küchenvlies. Varroa destructor, ein grosser Bienenschädling.
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30.05.2023 Sonne, Mittags 25° Fluglochkeile wegen Bienenstau entfernt, späte Frühlingstracht

Die einen nehmen es gemütlich
Marianne zählt die Bienen. Kann man fast annehmen, nein, wir probieren an Hand der Flugbrettbeobachtung fest zu stellen, ob es unseren Bienen gut geht.

Keine Frage, ein starkes Volk!
Im Brutraum sind unterdessen alle Scheide entfernt und durch Leerwaben ersetzt. Die Bienen brauchen den Platz. Wir geben ihn ihnen so gut es geht mit Langstroth 2/3 Waben!
Ein erfreulicher Wonnemonat Mai geht zu Ende
Juni
Es wird Warm, die Prognosen sprechen für einen heissen Sommer. Der Monat der Wahrheit ist angebrochen. wir hoffen auf eine schöne Honigernte. Aber zu allem Anfang ein Schock!
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01.06.2023 Königin von Yellow tot auf Flugbrett. Kontrolle: Waben gut besetzt, geg. 80% verdeckelt. Keine Stifte Keine Maden. Honigeintrag in BR. Honigzargen getauscht. Teilw. Verdeckelte oben.

Unerwartet, was ist passiert?
Per Zufall finden wir die Königin von Yellow tot auf dem Flugbrett liegend. Offensichtlich war das Volk mit Nr. 15 nicht mehr zufrieden und hat sie gemeuchelt. Wir werden eine Weiselprobe mit einer Brutwabe von Moosgrün machen.
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02.06.2023 Weiselprobe, eine Brutwabe von Moosgrün nach Yellow. Volk ist gutmütig, keine grosse Unruhe. 5. Wabe von rechts

Tragischer Abgang und die Folgen.
Yellow ohne Königin, das kommt nicht gut. Oder hat das Volk heimlich eine neue nachgezogen, dies ist jetzt die gross Frage. Auf den Brutwaben finden wir nur eine kleine offene Weiselzelle. Ein Spielnäpfchen? wir hängen eine Brutwabe mit offener Brut von Moosgrün in den Brutraum und warten ab.

Unbenutzte Weiselzelle, es hätte etwas werden können.
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05.06.23 Weiselprobe, Weiselzelle am Wabenrand unten am wachsen, Volk zieht Königin nach. Die Bienen tragen ein. Varoaschieber eingelegt. Abwarten ist angesagt.

Ein schöner warmer Sommer bahnt sich an. Um die Beuten schmeckt es nach Honig. Das Gewicht nimmt zu
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08.06.2023 Kontrolle Gemüllschieber, ca 10 Milben pro Tag, Wabengassen gleichmässig besetzt. I/O, hie und da auch tote Bienen auf Flugbrett

Blick auf die Wabengassen
Wir unbedarften Jungimker haben den Eindruck eines gesunden Volkes. Blick auf den Brutraum von Yellow. Alle Wabengassen dicht besetzt. Vilk ist sehr ruhig. Kümmert sich nicht um uns.

Gemüllkontrolle
Neben Milben sehen wir auch zerlegte Bienen. sind Wespen am Werk. Da in der Nähe weiter Bienenstände stehen müssen wir auch ein Auge auf Räuberei richten.

Warnzeichen auf dem Flugbrett
Wir müssen bei Moosgrün vermehrt feststellen, dass tote Brut auf dem Flugbrett liegen beleibt. Wir machen uns Gedanken über Abbruch der Honigernte wegen erhöhter Milbenbelastung.

Es hat Milben, aber noch in erträglichem Rahmen
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10.06.23 Kontrolle: Keine signifikanten Wiselzellen. Keine Stifte. Drohnenbrut normal.
14.06.23 Alle Wabengassen in Honigzargen sehr gutbesetzt. Weitere Honigzargen aufgesetzt.
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22.06.23 Kontrolle Honigraum, alle Wabengassen sehr gut besetzt. Volk sehr aktiv.

Zwischendurch – Ein Gast im Honigraum
Per Zufall entdecken wir im Honigraum diesen Gast. Nach Rückfragen bei unseren stillen Helfern im Hintergrund, erfahren wir, dass dies eine Wachsmotte sei. wir werden ihnen noch weiter begegnen.
Wir haben von diesen Tierchen bereits in der Literatur erfahren und haben prophylaktisch unsere Waben und Zargen mit einem Gitter gesichert.
Stockkarte Limone:
26.06.23 Kontrolle, keine Brutzellen. . Junge Königin vorhanden. Leistung fraglich. Warten!!!

Die Bienen sind nicht zu bremsen
Wir dürfen einen einen sonnigen warmen, zum Teil sehr warmen Frühsommer erleben. Unsere Bienen können in unserer Nähe eine vielfältige Tracht aufsuchen. wir können buchstäblich mit verfolgen wie sich die Zellen füllen.
Juli
Hochsommer, der Monat der Wahrheit, wahrscheinlich der härteste Eingriff im Leben einer Biene. Wir machen uns Gedanken über die ausserordentlich hohen Temperaturen, bis gegen 40°, am Schatten. Wir entschliessen uns die Honigernte vorzu ziehen. So dass wir möglichst schnell die Varroa-Behandlung vornehmen können.
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06.07.23 Bienenflucht eingesetzt. Wir lassen eine Honigzarge auf dem Volk. Es werden sieben volle Zargen werden. Was für eine Ernte!!!

Ein schöner Anblick
Zwei, drei und zwei Zargen voll Honig, und den Bienen bleiben immer noch ungefähr 16 bis 18kg Honig als Futter zurück.
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08.07.2023 Honigernte, 2+3+2 Zargen Honig. Zulezt aufgesezte Zarge auf Volk belassen. Leerwaben nach dem Schleudern für 3 Tage zum Putzen aufg.

Ich verzichte zu Gunsten der Bienen auf meinen Rückzugsort.
Bienenhaltung braucht Platz, Neben dem Bienenstand muss Lagerfläche für das manigfalltige Zubehöhr wie Zargen, Böden, Deckel, Futtergeschirre, Schwarmkästen und so weiter vorhanden sein.
Mein Büro wird zu einem cleanen Honigraum. Glück gehabt.

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12.07.2023 Honigzargen entfernt. TBE vorgenommen. Schöne verdeckelte Brut, Rundmaden in vielen Zellen.
Azzur: TBE. Einige Nachschaffungszellen. Weisse Königin fehlt. Ersatz mit roter v/Ruprecht. Standbegatet, in Eilage
Rot: Brutscheune erstellt. Je 10 Waben von Limone und Azzur. 2 Zargen. Eingefüttert mit 1 Kg 3:2
Abends: Starkes Gewitter / Hagel. Bienen verklammen vor Flugloch. Futter aufgesetzt. 2-4 Kg 3:2.

Totale Brutentnahmen bei Yellow und Azzur. Wir bilden neues Volk.
Neues Zuhause für die entnommene Brut von Yellow und Azzur. Volk heisst nun Rot!
Wir bilden entgegen den gut gemeinten Warnungen von unseren Bienenpaten mit der entnommenen Brut von Yellow und Azzur ein neues Volk. Wir können uns nicht damit abfinden die schöne Brut zu Entsorgen. wir füttern das neue Volk gehörig mit Sirup

Bei der Durchsicht müssen wir mit Schrecken feststellen, die Königin von Azzur ist nicht zu finden. Ein Telefon später, Fahrt nach Laupen, neue Königin muss her. Fränzi Ruprecht kann uns eine abgeben. Wir setzen sie unverzüglich im Käfig ins Volk. Wenn das nur gut geht.

Unerwartetes Gewitter richtet Schaden an
Die Bienen müssen sich erst noch daran gewöhnen dass der Platz in der Beute kleiner geworden ist. Dazu ist es noch sehr heiss. Dies führt dazu, dass viele Bienen es vorziehen, ausserhalb des Beute zu übernachten.
Das Unglück passierte am Abend des 12. Juli, ein starkes Gewitter mit Hagel und starken Wind führt dazu, dass viele Bienen das Unwetter nicht überleben.
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16.07.2023 Varroa mit Oxamat und 1 Gr. Varroxal ad. Sublimiert bekämpft. Eine Honigzarge aufgesetzt. Tracht vorw. Sonnenblumen

Zur Erholung nach der Gift-Douche eine gute Mahlzeit
Zur Zeit blühen in unserer näheren Umgebung schöne Sonnenblumenfelder. wir erkennen unsere Bienen sofort wieder. (Unsere Nachbarn pflegen die gemeinen Landbienen) Für Pollen und Nektar ist gesorgt.
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23.07.2023 Azzur : Kontrolle, Königin gesichtet. Aktiv. Etwas Honig im Brutraum. Bienen tragen ein. Tracht, Klee und Sonnenblumen

Varroa und wie weiter?
Wir wissen dass wir mit unserem unorthodoxen Vorgehen bei der (TBE) totalen Brutentnahmen ein grosses Risiko eingegangen sind. Wir züchten bei Rot und Moosgrün Varroas. Und das nicht wenige. Um den Milben Herr zu werden, verstärken wir unsere Bemühungen. Die nächsten fünf Wochen ist jede Woche eine Behandlung mit „Oxalsäure suplimiert“ fällig.
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