Apulien, ab nach Italiens Süden


Tagebuch

Frühjahrsreise mit unserem Wohnmobil „Campi“ nach dem Süden Italiens. Wir starten am 8. März 2023 bei schönen, aber eher kühlen Frühlingswetter. Die Fahrt führt uns durch den Gotthard, über Milano nach Bologna. Hier übernachten wir auf dem uns bekannten städtischen Campingplatz. Weiter geht es durch die Emilia-Romagna nach San Marino. Durch die Regionen Marken, Apulien, Basilikata, Kalabrien nach Neapel. Unterwegs besuchen wir die Ortschaft Ricigliano in den schroffen Bergen von Kampanien. Hierher haben wir nach dem verheerenden Erdbeben vom 23. November 1980, also vor rund 43 Jahren, zwei Wohnwagen hingebracht. Wir waren gespannt, was aus diesem damals fast vollständig zerstörten, doch sehr abgelegenem Dorf geworden ist.

Weiter fahren wir meistens auf Haupt- und Nebenstrassen, östlich von Rom, durch die Toskana nach Cinque Terre wo wir in Monte Rosso noch eine stürmische Nacht am Meer verbringen. Die Reise schliessen wir mit einer schönen Wanderung von Vernazza nach Monte Rosso ab. Heimfahrt über Genua, Lago Maggiore mit Übernachtung in Cannobio. Noch einmal durch den Gotthard und über den Brünigpass nach Hause, wo wir am 3. April mit vielen gesammelten Eindrücken ankommen.


8. März 2024

Unsere Reise beginnt eigentlich erst nach dem wir die Autobahn nach Bologna verlassen und quer über das fruchtbare Land der Emilia- Romagna Richtung San Marino fahren.


San Marino, ältester Staat

9. März 2023

Wir verlassen die Po-Ebene und fahren durch hügeliges Gelände und erreichen auf einer auf einer steilen Bergstrasse die gleichnamige Hauptstadt San Marino, eine der ältesten Rebubliken der Welt. Die alte Stadt mit ihren Befestigsungsanlgen ist auf die Spitze des Monte Titano gebaut und bietet eine herrliche Aussicht bis Rimini am Meer.


10. März 2023

Von San Marino fahren wir durch ungemein bergiges Land, zum Teil auf Nebenstrassen durch richtige Schluchten nach Montalto, eine der Ortschaften in den Marken welche so schön auf den Höhen der steilen Hügel liegt. Die kleine Stadt mit ihren alten Häusern, den engen und abfallenden Gassen lädt richtig zum flanieren ein. Übernachten dürfen wir auf dem Marktplatz unter der Stadtmauer. Der offizielle Stellplatz befindet sich auf der Ostseite der Stadt, ist jedoch ziemlich ausgesetzt.


11.März.2023

Die Strasse von Montalto führt uns an steilen Hügeln mit offenen Errosionsspuren, an Rebbergen und Weiden vorbei Richtung Meer. Weiter geht es dem Meer entlang auf der Autobahn nach Peschici. Hier hoffen wir einen Stellplatz zu finden. Falsch gedacht, alle Campingplätze sind noch geschlossen. Schlussendlich finden wir einen Stellplatz beim Hotel Elisa Peschici. Nachtessen im Hotel fällt aus da das Hotel noch nicht geöffnet hat.


Gargano, Nationalpark am Meer. Wir machen Pause

12.03.2023

Nach einem ergiebigen Spaziergang durch das kleine Städtchen Peschici fahren wir zuerst der Küste entlang und halten uns dann rechts dem Monte St. Angelo entgegen. Wir besuchen den Nationalpark auf der Halbinsel Gargano. Der Park mit seinen Bergen und grossen Wäldern hat unzählige Wanderwege und phantastische Blicke auf die zerklüftete Küste. An eine kleinen See können wir Schildkröten beim Sonnenbaden beobachten. Am Abend steuern wir bei Manfredonia den Campingplatz Lido Salpi an.


12. bis 14. März 2023

Ruhetag am Meer, Siesta, Wanderung am Strand entlang. Wir begegnen einem Hirten mit einer grossen Schafherde. Entschuldigung aber der Zustand der Tiere war erbärmlich? Heute am 14, März entschliessen wir uns, durch die geschäftige Stadt Manfredonia und wieder ein Stück dem Meer entlang nordwärts zu fahren. Wir besuchen die kleine alte Stadt Vieste. Nach einem unterhaltsamen Spaziergang durch die Stadt und einem grösseren Einkauf, fahren wir wieder gemächlich über die pittoreske, kurvenreiche Landstrasse zurück auf unseren Campingplatz.


15. März 2023

Castel del Monte“ Schon während meiner Schulzeit habe ich das erste Mal ein Bild vom Castel del Monte gesehen. Habe mir immer vorgenommen, einmal dieses Bauwerk zu besuchen. Über 65 Jahre später ist es soweit. Wir sind da und staunen wie das Bauwerk mit einer Mächtigkeit auf dem Hügel steht und die weite Landschaft beherrscht.

Wir verlassen Manfredonia und fahren Richtung Parco Nazionale dell’Alta Murgia. Mehrheitlich über zweit- und drittklassige Strassen. Die Landschaft ist sehr vielfältig. Fruchtbare Felder und Weinberge wechseln mit felsigen Weideflächen. Dazwischen wieder Olivenhaine und Obstplantagen. Wir kommen in die Gegend des Primitivo! Eigentlich wäre das Castel in anderthalb Stunden erreichbar. Wir machen immer wieder Fotopausen. Das Castel dell Monte kann man nur zu Fuss erreichen, der riesige Parkplatz ist absichtlich unter dem Burghügel vor einem Wald angelegt, so dass das Schloss frei auf dem höchsten Punkt thronen kann. Wir besichtigen das Oktagon mit seinen geschlossenen Türmen in den Ecken, welches von Kaiser Barbarossa ca. 1240 bis 1250 erbaut wurde

Übernachten dürfen wir nach einem guten Nachtessen auf dem Parkplatz des Hotels Montegusto Castel del Monte.


16.März 2023

Am Castel del Monte vorbei fahren wir über die Hochebene südwärts. Wir queren den Parco Nazionale dell’Alta Murgia, eine Landschaft mit steinigen Hügeln und fruchtbaren Ebenen. Wälder, Weinberge und um Altamura prägen vor allem Hartweizenfelder das Land. Castel del Monte liegt am nördlichen- und Altamura am südlichen Ende einer für uns doch sehr einprägsamen Landschaft.

In Alta Mura finden wir einen Stellplatz bei der Oliven-Ölmühle Frantoio Perniola. Nach der Besichtigung der modernen Ölmühle füllen wir unseren Vorrat an Olivenöl auf. (ist wirklich gut)! Ein Spaziergang durch die Altstadt folgt. Am Domplatz gönnen wir uns Kaffee und Kuchen in einem gemütlichen kleinen Restaurant. Ein Brot muss in der Brotstadt auch noch besorgt werden und zum Abschluss besuchen wir noch das interessante städtische Museum mit ihren Etruskischen- und anderen archäologischen Funden. Inklusive einer Kopie eines 200 000 Jahre alten Skellett. Das Original wurde in der näheren Umgebung gefunden.


17. März 2023

Sietensprung in die Provinz Basilikata

Von Altamura fahren wir eine kurze Strecke nach Matera Nur gerade 30 Minuten Fahrzeit. Unseren Campi stellen wir im „Area camper kartodromo Matera“ ab, eine ehemalige Kartrennbahn. Wir geniessen einen sehr freundlichen Empfang und legen uns am Nachmittag an die Sonne.

18. März 2023 Gut ausgeschlafen, besuchen wir eine Stadt wie aus dem Märchen. Häuser eng zusammengebaut. Wohnungen in den Tuffsteinfels gehauen. Treppen und Rampen überall. Kunstgewerbe und Kunst finden wiran allen Ecken. Wir besuchen einige der Sassi sowie Felsenwohnungen wie sie bis vor kurzen im Gebrauch waren. Mittagessen nehmen wir in einem sehr guten Restaurant ein das uns von Francesco empfohlen war. Am Abend führt uns Francesco mit dem Shuttlebus auf den Hügel gegenüber der Stadt. Wir bewundern den fantastischen Sonnenuntergang.


19. März 2023

Apulien ohne Besuch von Alberobello, kaum vorstellbar. Vorbei an Weizenfeldern, Olivenhainen, alten Bauernhöfen. Aber auch an grossflächigen Photovoltaikanlagen und Windkraftwerken fahren wir weiter südwärts. Vorbei an kunstvoll gebauten Mauern, die die Felder einfassen, fahren wir vorwiegend auf Nebenstrassen. Manchmal so schmal, dass wir weder wenden noch mit Gegenverkehr kreuzen können.

Wir sind wieder in Apulien, die ersten Trullis am Strassenrand kündigen Alberobello an. Die Trullis, vollständig aus Steinen erbaute Rundhäuser mit Spitzdach haben es uns angetan. Ursprünglich ohne Mörtel erbaut und als Wohn- und Stallgebäude gebraucht. In Alberobello stehen noch ganze Quartiere. Heute werden viele an Touristen als Feriendomizil vermietet oder dienen als Laden oder Wohnung.


20. März 2023

Wir sind nun schon einige Zeit durch die wunderbare Landschaft Apuliens gefahren. Haben alte Städte besucht und die Vielfalt des Landes bewundert. Nun ist es an der Zeit uns wieder Richtung Meer zu wenden. Unser Ziel ist Lecce, die Barockstadt in der gleichnamigen Provinz. Dieses Mal fahren wir wirklich fast nur auf kleinen Nebenstrassen die Halbinsel Salento südwärts. Die kleinen Strassen, gesäumt mit hohen Bruchsteinmauern, lassen meist kein Kreuzen zu. Manchmal ist Rückwärtsfahren angesagt. Die weissen Städtchen Locorotondo und Ostuni lassen wir links liegen. Obschon sie einen Beuch wert wären. An der Strasse liegen eine gartenähnliche Felder und alte Olivenhaine. Wir erreichen gegen Abend Lecce. Google meldet einen Stellplatz auf dem Parkplatz Parcheggio custodito „Ex Gil“ Neben der Universität bei der Porta Napoli, direkt vor der Stadtmauer. Der Platz ist fast voll mit PKWs besetzt.

Es ist ein Stadtrundgang mit Pizza angesagt. Die Stadt hat eine schöne Altstadt hinter einer Stadtmauer mit vier grossen Portalen. Die alten Gebäude und Paläste bestehen aus einem weichen, gelben Kalkstein. Dieser ist gut zu behauen. Dem entsprechend findet man viele reich verzeierte Fassaden. Wir geniessen den Abend mit einem Glas Wein aus dem Salento.